Tipps

Die Marionette

Viktor Klassen
21.8.2024
6
Minuten Lesezeit
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Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

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  • Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error.
  • Quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit.
  • Inventore veritatis et quasi architecto.
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Article by
Jenny Wilson

Die Doku „Angela Merkel – Schicksalsjahre einer Kanzlerin“ führt vor Augen, wie selbst Merkel in ihrer politischen Karriere einst von anderen abhängig war: Rainer Eppelmann vom Demokratischen Aufbruch empfahl Merkel Lothar de Maizière; dieser empfahl sie kurze Zeit später Helmut Kohl, der Merkel zur jüngsten Ministerin seiner Regierung machte und auch anderweitig förderte; und auch Wolfhard Molkentin, Kreisvorsitzender von Nordpommern, hatte Merkel aus mehreren Bewerbern zur Kandidatin für seinen Landkreis ausgewählt. Bloß weil Merkel später zur mächtigsten Frau der Welt aufgestiegen ist, heißt das nicht, sie wäre nicht von – aus heutiger Sicht – weniger bedeutenden Personen abhängig gewesen. Zumindest für eine gewisse Zeit kann der Königsmacher mächtiger sein als der König selbst.

Es darf nicht bei der schwachen Position bleiben

Blöd ist nur, wenn das Staatsoberhaupt die Marionette von anderen bleibt. Das ist ein wiederkehrendes Motiv in der Serie House of Cards: Politiker, die selbst nicht das Zeug zum Präsidenten haben, versuchen einen Präsidenten zu installieren, den sie nach Belieben lenken können. Dass so etwas nicht nur im Film vorkommt, wird an verschiedenen Militärdiktaturen deutlich: Die eigentliche Macht liegt dort nicht beim gewählten Staatsoberhaupt, sondern beim Militär – wie zuletzt 2021 in Myanmar geschehen.

Der Diener krönt den König

Dass ein Staatsoberhaupt weniger Macht haben kann als sein Minister, findet sich auch in der biblischen Erzählung von König David. Als nämlich sein Vorgänger, der alte König Saul, mit seinen drei ältesten Söhnen im Krieg gefallen war, hätte David König werden sollen. Doch Abner, Sauls Cousin und bisheriger Heerführer Israels, dachte gar nicht daran, seine Macht abzugeben – und installierte kurzerhand den unfähigen und ungeeigneten vierten Sohn Sauls als König. Hier war es unwichtig, wer König war; die Macht lag bei Abner. Der Volksmund nannte den neuen König daher auch Isch-Boschet: Den Mann der Schande. Nachvollziehbar, dass die Untertanen ein solches Staatsoberhaupt verhöhnten.

Kritik an Abner offenbart seine Haltung

Jedenfalls war Israel nun zweigeteilt: Der Norden kämpfte gegen den Süden, wobei der Süden unter David nach und nach die Oberhand gewann. Um Isch-Boschet und Abner stand es also nach einiger Zeit schlecht. Doch trotz dieser angespannten Lage hielt Abner fest zum Haus Sauls – bis das Gerücht Isch-Boschet erreichte, Abner hätte mit Rizpa, einer Nebenfrau seines Vaters, geschlafen. Das war in der damaligen Zeit nicht nur ungehörig. Es ließ auch die Vermutung zu, dass Abner selbst den Thron für sich in Anspruch nehmen wollte, indem er sich ins Königshaus „hineinschlief“. Daher nahm der Feigling Isch-Boschet jetzt allen Mut zusammen und konfrontierte seinen Minister: „Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?“

Ich kämpfe für dich, behauptet er

Jetzt wurde der wahre Abner offenbar. Er wurde so zornig, dass er seinen König wie einen kleinen Schuljungen dastehen ließ. (Wie konnte sich der König auch so erdreisten!) „Bin ich denn so ein Hundskopf von Juda!?“, fragte Abner. „Bis heute kämpfe ich mit aller Kraft für das Haus deines Vaters, für seine Brüder und Freunde, und bewahre es davor, in die Hand Davids zu fallen, und da wirfst du mir diese Frauengeschichte vor?“ Isch-Boschet war zu unfähig, als dass ihm hierauf eine schlagfertige Antwort einfiel. Aber er hätte durchaus Gegenargumente liefern können: „Wenn an der Sache nichts dran ist, warum so ein scharfer Ton?“ Oder: „Darf ich dich als König etwa nicht damit konfrontieren, dass du die Ehe meines Vaters beschmutzt hast?“ Oder vielleicht so: „Hast du etwa im Kopf, die Krone an dich zu reißen?“ – Doch mit solcher Schlagfertigkeit und Autorität vermochte Isch-Boschet nicht zu antworten.

Um wen es dem Machtmenschen wirklich geht

Vielmehr wandte sich der in seiner Ehre gekränkte Abner nun von Isch-Boschet ab. Er schwor ihm, die Macht nun in Davids Hände zu legen (und offenbarte damit wiederum, bei wem er das Machtmonopol verortete): „Der Gott Jahwe soll mir alles Mögliche antun, wenn ich jetzt nicht genau das tue, was Jahwe David geschworen hat. Er wird nämlich das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und Davids Thron über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba (also vom weitesten Norden Israels bis in den tiefsten Süden) aufrichten.“ – Dies war eine seltsam anmutende Argumentation Abners. Er hatte ja auch zuvor schon von dem Schwur Gottes gewusst. Nur hatte ihn dieser Schwur bislang nicht interessiert, weil er bislang nicht in seinen Plan passte, während er jetzt genau dem entsprach, was Abner nun vorhatte. – Isch-Boschet war bereit, kraft dieses falschen Mannes im Amt zu sein. Nun musste er erkennen, dass solch ein Mann stets die Argumente wählt, die ihm persönlich vorteilhaft erscheinen. Das Maß, mit dem solch ein Mann dabei misst, ist immer er selbst. Wenn man sich also einer solchen Person ausliefert, sollte man tunlichst vermeiden, diese Person infrage zu stellen.

Schwach, ja – aber nicht ausgeliefert

Was kann man nun aus dieser Begebenheit lernen? – Erstens liegt es in der Natur der Dinge, dass es Phasen gibt, in denen man zwar an der Macht ist, aber dennoch eine schwächere Position inne hat als seine Minister oder Mitarbeiter. Doch zweitens sollte uns Isch-Boschet eine Warnung sein: Lassen wir uns niemals die Macht verleihen von Menschen nach der Art Abners. Isch-Boschet hätte erkennen müssen, dass er immer von der Gnade Abners abhängig bleiben würde. Er war einfach nicht für diesen Job gemacht – und ließ sich zum Spielball eines machthungrigen Menschen machen. – Anders formuliert: Erstens können wir nicht erwarten, niemals in einer schwachen Position zu sein. Auch David, der bald König über ganz Israel werden würde, sollte anfangs schwächer sein als Aber und auch als sein eigener Heerführer Joab. Doch zweitens ließ sich David nicht darauf ein, grundsätzlich von dem Gefallen seines Ministers abhängig zu sein. Stattdessen wartete er lieber noch etwas länger auf seine Krönung. – Doch damit bin ich schon beim nächsten Artikel. Heute gilt: Lass dich nicht von Abner krönen.

Bildquelle: designed by freepik
Viktor Klassen
21.8.2024
6
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