Reihe: Umgang mit Macht

Die Wirkung des Vorbilds (Teil 12)

Viktor Klassen
24.2.2023
4
Minuten Lesezeit
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Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

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  • Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error.
  • Quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit.
  • Inventore veritatis et quasi architecto.
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Article by
Jenny Wilson

Wer darf Opfer fordern?

Hiermit komme zu meinem letzten Punkt bei der Frage, wie ein guter Umgang mit Macht auszusehen hat. Um diese zu beantworten, habe ich mich stets an dem Paul(us) der Bibel orientiert. Dieser Paul schrieb einen Brief an seinen Mitarbeiter Phil, um ihn dazu zu bewegen, dessen Leibeigenen Onesimus (es ist ein Brief aus der Antike!) freizulassen – obwohl dieser ihm Schaden zugefügt hatte. Paul forderte Phil also dazu auf, auf seine Rechte zu verzichten: „Vergib ihm seine Schuld dir gegenüber – und entlasse ihn in die Freiheit, obwohl er dir gehört!“ Zehn Punkte habe ich bereits herausgearbeitet– heute komme ich zum elften und letzten; und beantworte die Frage: Wer darf so unverschämt sein und seine Mitarbeiter zu persönlichen Opfern auffordern?

Vorbilder wirken wie ein Imperativ

Der besagte Brief begann mit den Grüßen eines Mannes im Gefängnis: Paul selbst. Er verwies direkt mit seiner Anrede darauf, dass er derzeit gefangen war, weil er sich für den christlichen Glauben einsetzte. Er war – wie er es formulierte – „ein Gefangener Jesu Christi“. Nun, am Ende seines Briefes, ließ er Grüße ausrichten von einem anderen Mann im Gefängnis, von seinem Mitarbeiter Epaphras. Phil kannte diesen gut: Beide kamen aus der Stadt Kolossä in der heutigen Türkei und hatten dort zusammengearbeitet. Dann war Epaphras mit Paul in eine andere Stadt gezogen, um in einem Team unter der Führung von Paul zu arbeiten. Und schließlich war er gemeinsam mit Paul für seinen Glauben ins Gefängnis gegangen. – Der Brief war somit eingerahmt von zwei Gefangenen, die auf ihre Freiheit, ja auf alles verzichtet hatten, um anderen Menschen zu dienen. Das klingt für mich nach einem starken Argument, möchte man jemanden um Verzicht bitten. – Paul ließ im Übrigen noch von weiteren Mitarbeitern grüßen. Diese waren zwar nicht im Gefängnis gelandet, aber auch sie hatten mit ihrem Leben gezeigt, dass sie zu Opfern bereit waren. Die Erinnerung an diese hingebungsvollen Leute war sicherlich eine große Motivation für Phil, ähnlich zu handeln. Das Vorbild hat eine starke Wirkung auf uns – es wirkt wie ein Imperativ.

Eine Tat sagt mehr als tausend Worte

Aber muss ein Chef auch heute noch opferbereit sein und auf seine Rechte verzichten? Ja, wenn er dies auch von seinen Mitarbeitern fordern oder darum bitten möchte; ohne einen leidensbereiten Chef keine leidensbereiten Mitarbeiter. Welches Recht hätte Paul sonst gehabt, eine solch harte Frage an Phil zu richten? Es würde seltsam klingen, wenn eine Führungskraft ein Opfer von seinem Mitarbeiter erwartet, ohne selbst ein Opfer gebracht zu haben. Paul hingegen hatte sich mit seinem Vorbild die Autorität erarbeitet, seine Bitte äußern zu dürfen.

Offiziere, die vorangehen

Um diesen Gedanken zu veranschaulichen, möchte ich ein historisches Beispiel aus dem Sechstagekrieg von 1967 anführen. Das ist in diesen Tagen schwere Kost, doch selten tritt die Opferbereitschaft bzw. das Fehlen derselben so klar zutage wie im Krieg. Während dieses militärischen Konflikts verbuchte das von seinen Feinden umzingelte Israel einen sehr schnellen Sieg für sich. Die Bilanz für Israels Gegner hingegen war verheerend: Rund 15.000 ägyptische Soldaten kamen ums Leben, zudem nicht wenige Jordanier und Syrer. Im Vergleich dazu gab es auf israelischer Seite nur 776 Tote. Die Gründe dafür waren wie immer vielfältig. Doch eine Statistik lässt aufhorchen: Von den 776 Israelis, die ums Leben kamen, waren 311 Offiziere. Das entspricht 40% aller Todesfälle. Bei den Ägyptern lag der Anteil der Führungskräfte hingegen bei nur 10%. Und so urteilte die Welt zum 50. Jahrestag des Krieges: „Die ägyptischen Truppen waren zwar enorm stark und gut bewaffnet, aber miserabel geführt und angesichts der Selbstbedienungsmentalität vieler ihrer Offiziere schlecht motiviert.“ Der Sieg Israels hingegen wird unter anderem auf die Opferbereitschaft ihrer Offiziere zurückgeführt. Sie waren eher bereit, für ihr Land und für ihre Leute voranzugehen – auch wenn dies ihren Tod bedeutete. Dies sorgte, unter anderem, für größte Motivation in der Armee Israels.

 

Besitzt du die Autorität, Opfer zu fordern?

Dieses Beispiel redet von einer Extremsituation und es geht – Gott sei Dank – für mich als Führungskraft derzeit nicht um Leib und Leben. Doch die Frage bleibt: Habe ich mir mit meinem Verhalten und meiner Opferbereitschaft das „Recht“ erarbeitet, auch meine Mitarbeiter um Opfer zu bitten?

Bildquelle: pvproductions, freepik
Viktor Klassen
24.2.2023
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