Tipps

Ein Lied über den Rivalen

Viktor Klassen
26.4.2024
6
Minuten Lesezeit
Heading goes in here
A simple short Subheading goes in here

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

List Example
A simple short Subheading goes in here
  • Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error.
  • Quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit.
  • Inventore veritatis et quasi architecto.
A simple short Subheading goes in here
  • Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error.
  • Quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit.
  • Inventore veritatis et quasi architecto.
Richtext with Image
A simple short Subheading goes in here

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

Article by
Jenny Wilson

Soeben hatte David die Nachricht ereilt, dass sein König und dessen Sohn im Kampf gestorben waren – der König Saul, der ihm nach dem Leben trachtete -, da stimmte David ein Lied über ihn an. Der große Dichter David, dessen Lieder vermutlich häufiger vertont worden sind als die jedes anderen Künstlers, der jemals über diesen Planeten ging – noch heute werden seine Lieder in hunderten Sprachen gesungen -, schrieb ein Lied. Er schickte es in die Welt hinaus, um seine Botschaft bis in alle Ecken des Landes zu transportieren. Wie in unseren Tagen Miley Cyrus mit ihrem Ohrwurm Flowers der ganzen Welt mitteilt, dass man zum Glück keinen anderen Menschen braucht, da man sich die Blumen selbst kaufen kann, produzierte auch David einen Ohrwurm, der noch Jahre später nachhallte und Davids Gedanken zum Tode Sauls am Leben erhielt.

Dem Ärger eine Melodie geben?

Man würde verstehen, wenn David seinem Ärger Luft machen und – wie Taylor Swift die negativen Erfahrungen mit ihren zahlreichen Verflossenen – ins Lied einarbeiten würde. David hatte schließlich die Macht der Worte und der Musik auf seiner Seite. Und Saul hatte mehrfach den Versuch unternommen, David mit unfairen Mitteln zu beseitigen. Zudem hatte Saul gravierende politische Fehler begangen. Das Lied hätte also wie ein amerikanischer Wahlkampf klingen können, bei dem der Gegner mit jeder Boshaftigkeit bedacht und mit Dreck überzogen worden wäre. Doch im Gegenteil grub David alles Gute hervor, das er über Saul finden konnte und verarbeitete dies in seinem Song.

Eine dumme Idee

Und das war richtig. David würde einst der neue König werden. Da wäre es dumm, den vorigen König schlecht zu machen. Schließlich hatte ein großer Teil des Volkes König Saul die Treue gehalten. Er war ihr König gewesen und sie waren ihm gefolgt, wohin auch immer er sie geführt hatte. Für all diese Personen wäre es ein Schlag ins Gesicht, wenn sich David abfällig über Saul geäußert hatte. Zudem hatte Saul ja auch Gutes geleistet, das man mit gutem Gewissen erwähnen konnte. Sollte David also nur ablästern, würde es mehr über ihn selbst aussagen. Seine Herrschaft damit zu begründen, dass man den anderen schlecht dastehen lässt, ist die dümmste Idee – auch wenn dies landauf, landab so praktiziert wird.

Kein Stück geheuchelt

Es ließe sich einwenden, dass ein Loblied auf Saul nach ihrer gemeinsamen Geschichte als heuchlerisches Machwerk betrachtet werden müsste. Aber David schrieb keine unehrlichen Zeilen. Alles, was er in seinem Lied aussagte, traf auf Saul und seinen Sohn Jonathan zu. Es war eine ehrliche Botschaft – nur ließ sie die Fehler Sauls weg. Darin bestand die Kunst dieses Stückes: Es hob das Gute hervor, ohne unehrlich zu werden.

Kein Jubel bei den Philistern!

Auch wenn es ein 3.000 Jahre altes Lied ist, sind die Grundideen verständlich. David sang: „Die Zierde Israels [also Saul und sein Sohn Jonathan] liegt erschlagen auf deinen Höhen! Wie sind die Helden gefallen! Berichtet es nicht in Gat, verkündet es nicht in Aschkelons Gassen, sonst freuen sich die Töchter der Philister, sonst jubeln die Töchter dieser Unbeschnittenen.“ Saul hatte noch in seinem letzten Kampf gegen die Feinde Israels gekämpft, gegen die Philister. Auch wenn Saul und David keine Freunde wurden, wusste David doch, dass die Philister die wahren Feinde Israels waren. Daher wäre es eine Schande für Israel – und damit auch für David -, wenn die Philister Freudengesänge anstimmen könnten, weil Saul tot war. – David konnte unterscheiden, wer der wahre Feind des Volkes war.

Diese verfluchten Berge

In der zweiten Strophe sang er weiter: „Ihr Berge von Gilboa, Felder des Todes, kein Tau und kein Regen falle auf euch! Denn dort wurde der Schild der Helden besudelt, Sauls Schild, nicht mit Öl gesalbt, nein, mit dem Blut von Erschlagenen, dem Körperfett von Helden.“ Er verfluchte die Berge, auf denen die Helden Israels gestorben waren, wo die Waffen des Königs und seines Sohnes hingeworfen lagen, als wären es unbedeutende Waffen.

Zwei Helden

„Jonathans Bogen wich niemals zurück, Sauls Schwert kehrte nie erfolglos heim! Saul und Jonathan, geliebt und liebenswert, solange sie lebten, sind nun auch im Tod noch vereint. Sie waren schneller als Adler und stärker als Löwen.“ Der dritte Teil besang Saul und Jonathan, wie sie zu Helden des Volkes wurden. Sie waren stark, sie waren schnell, sie waren beliebte Helden.

Er kleidete euch in Purpur

„Ihr Töchter Israels, um Saul müsst ihr weinen, er hat euch in köstlichen Purpur gekleidet, er heftete Goldschmuck an euer Gewand. Wie sind die Helden gefallen mitten im Kampf! Auch Jonathan liegt auf deinen Bergen.“ In der Zeit von Sauls Regierung hatte das Volk auch wirtschaftliche Fortschritte erzielt. Die Frauen konnten sich edel kleiden. Doch nun lag der Architekt dieses Wohlstandes tot auf dem Schlachtfeld.

Mein Bruder Jonathan!

In der letzten Strophe besang David insbesondere seinen Freund und Bruder Jonathan. Dieser war in den Augen Sauls der eigentliche Thronfolger – und damit ebenfalls Davids Rivale. Doch für David war es ein enger Freund – der beste Freund, über dessen Tod er tiefe Trauer empfang: „Mein Bruder Jonathan, es tut mir leid um dich! Deine Freundschaft war mir viel mehr, als Frauenliebe je bedeuten kann. Wie sind die Helden gefallen, dahin die Waffen des Kampfes!“

Gab es jemals wieder eine solche Führungskraft?

Sehr gerne würde ich einem solchen Mann folgen, der die Achtung vor seinem Rivalen niemals verlor, sondern noch in seinem Tod das Gute hervorhob. Aber gab es jemals wieder einen solchen König? Ich habe noch nicht viele Führungskräfte dieser Kategorie getroffen – und mich selbst kann ich leider auch (noch) nicht dazuzählen.

Bildquelle: Daniel Wirtz, unsplash
Viktor Klassen
26.4.2024
6
Minuten Lesezeit