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Kollateralschaden

Viktor Klassen
14.6.2024
5
Minuten Lesezeit
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Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

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  • Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error.
  • Quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit.
  • Inventore veritatis et quasi architecto.
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Article by
Jenny Wilson

Diese Woche schrieb die Bild, dass bereits eine halbe Million russischer Soldaten im Krieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen habe. Ich würde gerne wissen, wie viele von ihnen mit dem Anliegen gestorben sind, Russland zu verteidigen und die Macht Putins zu stärken. – Als dann heute unser Besuch die Frage aufwarf, ob es ganz grundsätzlich moralisch vertretbar sei, zum Militär zu gehen – Boris Pistorius denkt über einen Wehrdienst light nach – antwortete ich vorschnell, dass ich sofort zur Waffe greifen würde, um meine Familie und unser Land zu verteidigen. Schnell aber wurde mir ein Problem vor Augen geführt: Was, wenn die Führer meines Landes auf Machtzuwachs aus wären und ich mein Leben zu diesem Zweck geben sollte? Will ich wirklich, dass mich jemand für seine persönlichen Ziele verschleißt? – Doch genau das passiert überall und zu allen Zeiten.

Eine Geschichte von früher

Eine dieser Geschichten, die von König David aus dem alten Israel, möchte ich hier erzählen: König Saul war mit drei seiner Söhne im Krieg gefallen. Damit war der Weg frei für den von allen Seiten anerkannten und gewollten David. Und es sah zunächst auch danach aus, als würde er nun tatsächlich Sauls Thronfolger: Juda, der südliche Teil des Landes, hatte David bereits zu ihrem König ernannt. Doch der Verteidigungsminister Sauls, sein Onkel, der Heerführer Abner, war nicht gewillt, die Macht so einfach an David und seine Leute abzutreten. Also nahm er den vierten Sohn Sauls und machte ihn zum König des Nordens. Dieser neue König trug den Spitznamen Isch-Boschet, zu Deutsch: Mann der Schande. Er war nicht tauglich gewesen, mit seinen Brüdern und seinem Vater in den Krieg zu ziehen und sollte jetzt König über ein Volk werden? In Wirklichkeit war er nur die Marionette Abners. Schließlich war es Abner egal, wer unter ihm König war.

Angriff und Verteidigung

Abner zog schließlich mit den Soldaten seines Königs Isch-Boschets gegen David in den Krieg, um die Macht über Davids Juda zu erringen. Es war also nicht David, der in den Krieg zog. Doch als gewählter und bestätigter König Judas musste David seine Herrschaft und sein Land doch verteidigen. Nochmals: David führte bloß einen Verteidigungskrieg, was in meinem Dafürhalten einen gravierenden Unterschied zu einem Angriffskrieg darstellt. – Wobei noch gesagt werden muss, dass nicht David die Kämpfe führte, sondern sein Heeroberster Joab. Dieser zog mit seinem Heer Abner und dessen Heer entgegen nach Gibeon, einem Ort im Gebiet Benjamin, dem Stammland Sauls.

Lasset die Spiele beginnen

Als sich nun beide Heere am Teich von Gibeon gegenüber standen, hatte Abner einen makabren Vorschlag. Er rief Joab zu: „Lassen wir unsere jungen Männer doch zu einem Kampfspiel antreten!“ Wollte er seine Armee schonen und nur diese zwölf die Schlacht entscheiden lassen? Sein Motiv scheint nicht eindeutig zu sein. Und doch lässt seine Wortwahl tief blicken. Es hörte sich an, als würde er sagen: „Lasset die Spiele beginnen!“ – während er eigentlich einen Kampf auf Leben und Tod meinte. Für Abner war das Gemetzel einiger junger Männer nichts anderes, als würde er Figuren auf dem Schachbrett bewegen.

Ein erbitterter Kampf

„Einverstanden“, antwortete Joab. So traten jeweils zwölf junge Männer gegeneinander an: Zwölf für Benjamin und Isch-Boschet und zwölf von den Männern Davids. Sie packten sich gegenseitig beim Kopf, und jeder stieß seinem Gegner das Schwert in die Seite, so dass sie alle gleichzeitig umkamen. Diese 24 jungen Männer nahmen das Spiel und ihren Einsatz für ihre Herren sehr ernst und ließen dafür bereitwillig ihr Leben. Nur muss man fragen: Wofür? Oder anders: Für wessen Macht? – Jedenfalls folgte auf dieses grauenhafte Schauspiel ein erbitterter Kampf. Juda und Israel waren Brüdervölker. Doch nach dem, was die Soldaten soeben mitansehen mussten, führten sie den Kampf nun mit großer Wut im Bauch.

Könige vs. Knechte

Eigentlich versuchte Abner seinen Mann zu stärken – David verteidigte sich dagegen -, weil es hier um die Frage ging, wer König über das vereinte Israel werden sollte. Doch letztlich gaben unbekannte Menschen, Männer ohne Namen, ihr Leben, während die Könige in Sicherheit in ihren Palästen saßen. Und das ist erst einmal nicht als Vorwurf gemeint: David musste sich und sein Land verteidigen. Und doch ist es tragisch, wie viele Leute für die Machtphantasien ihrer Anführer ihr Leben lassen mussten, während die Fürsten unbeschadet und in Sicherheit blieben.

Der Tod der kleinen Leute

Dieses Phänomen findet im Übrigen auf vielen Ebenen statt: Bei David und Isch-Boschet im alten Israel, zwischen Putin und Selenskyj in der Ukraine (im Übrigen stelle ich die jeweiligen Kontrahenten damit keineswegs auf eine Stufe!), aber auch bei vielen anderen Machtkämpfen. Ich persönlich kann mich an drei solcher Kämpfe erinnern. In jeder Stadt, in der ich länger wohnte. Und stets waren es die „kleinen Leute“, die auf der Strecke blieben. Schnell ergriffen sie Partei für einen der Anführer – und manch einer von ihnen kam unter die Räder, während der Häuptling seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen vermochte.

Bildquelle: S Turby, unsplash
Viktor Klassen
14.6.2024
5
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