Reihe: Umgang mit Macht

Mit Lob manipulieren (Teil 4)

Viktor Klassen
16.12.2022
5
Minuten Lesezeit
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Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit vol uptatem accusantium doloremque laudantium, total merem aperiam, eaque ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae nugit

Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error sit voluptatem accusantium doloremque laudantium, totam rem aperiam, ipsa quae ab illo inventore veritatis et quasi architecto beatae vitae dicta sunt explicabo. Nemo enim ipsam voluptatem quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit, sed quia consequuntur magni dolores eos qui ratione voluptatem sequi nesciunt.

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  • Sed ut perspiciatis unde omnis iste natus error.
  • Quia voluptas sit aspernatur aut odit aut fugit.
  • Inventore veritatis et quasi architecto.
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Article by
Jenny Wilson

Soll man überhaupt loben?

„Denkst du, dass man andere mit Lob manipulieren kann?“, frage ich meine Tochter. „Hm. (Stille) Ich glaube schon.“ Von Erziehungsexperten liest man derzeit, dass Lob Kindern schade, weil Lob abhängig mache und oft die falsche Botschaft vermittle. Eltern sollten ihre Kinder dafür vermehrt ermutigen. Hm.


Lob, das sich schlecht anfühlt

„Warum glaubst du das?“, will ich von meiner Tochter wissen. „Wenn mich die Person eigentlich nicht mag, fühlt sich Lob nicht gut an“, antwortet sie. Meine Frau ruft aus dem Nebenzimmer: „Ein Lob muss schon ernst gemeint sein.“ „Ja, und wahrscheinlich darf das Lob keinen Nutzen für den Lobenden selbst haben“, vermutet meine Tochter. – In mir kommen Fragen auf: Kann das Lob nicht zeigen, dass man jemanden eben doch mag? Und ist es nicht richtig, das gute Verhalten meiner Kinder durch Lob zu bestärken?

Ich erinnere mich an meinen Mitarbeiter, der nach einem Lob mit einiger Entrüstung meinte: „Du sagst das nur, damit ich diese Aufgabe nochmals übernehme.“ Stimmt, das war mein Wunsch. Aber zugleich fand ich seine Arbeit tatsächlich gut. Trotzdem verstehe ich sein ungutes Gefühl: Wenn mein Lob auch nur ein wenig dazu gedacht war, ihn für meine Idee zu gewinnen, war es ein vergiftetes Lob.

Wie man loben sollte

Ich begebe mich auf die Suche; und finde in einem Brief in meinem Lieblingsbuch, der Bibel, wie Paul an seinen Mitarbeiter Phil schreibt – und ihn lobt. Von der Art und Weise sollte man lernen:

  • Erstens lässt Paul tief in seine Emotionen blicken: „Ich habe mich riesig gefreut und war so ermutigt durch deine Nächstenliebe“, schreibt er. Paul gibt nicht den Lehrer, der emotionslos Noten an seinen Schüler verteilt; vielmehr macht er sich verletzlich und zeigt Gefühle. Es ist ein ehrliches Lob. Also: Lassen auch wir Sätze bleiben, wie: „Ich möchte lobend erwähnen, dass du die zusätzliche Arbeit erledigt hast. (Braver Mitarbeiter).“ Hört sich furchtbar an und ist es auch. Besser klingt: „Ich habe gehört, dass du dir Zeit für den Kollegen genommen hast. Das bedeutet mir viel und hat mich ermutigt. Danke.“

  • Zweitens hebt Paul hervor, was Phil anderen Gutes getan hat. „Deine Art war für die Leute erfrischend. Du hast ihr Leben positiv beeinflusst.“ Hier kommt zum Tragen, was meine Tochter vermutet: Es klingt seltsam, wenn ich jemanden lobe, der mir etwas Gutes getan hat. Sollte ich etwa sagen: „Ich lobe dich, dass du hinter mir her gefegt hast“?! Hier wäre ein „Dankeschön“ angebrachter. Ein Lob aber ist angemessen, wenn zum Beispiel der Mitarbeiter seinem Umfeld guttut.

Lob manipuliert nicht …

Paul lässt das Lob also nicht weg, wie von Experten gefordert. Doch zugleich missbraucht er es nicht, um seinen Willen zu erreichen. Wenn er von Phil profitieren will, kommuniziert er das offen: „Ja, ich will Nutzen an dir haben. Erfrische auch mich!“, schreibt er etwas später in seinem Brief. Doch aus dem Lob selbst will Paul kein Kapital für sich schlagen. Im Gegenteil: „Weil ich dein Verhalten lobenswert finde, hoffe (und bete) ich, dass du (von Gott) belohnt wirst.“

… und beeinflusst trotzdem

Ich will ehrlich sein: Auch ein ehrliches Lob von meinem Chef für mein gutes Verhalten einer Kollegin gegenüber hat mich beeinflusst. Aber darin sehe ich kein Problem – im Gegenteil: Solch ein Lob gleicht einer Auszeichnung, einer Medaille, die ich gerne an meinem Hals trage. Ich fühle mich dabei nicht unwohl oder gar manipuliert.


In welcher Situation hat sich ein Lob für dich ungut angefühlt? Und wo fandst du es angemessen und angenehm – und was hat es mit dir gemacht?

Viktor Klassen
16.12.2022
5
Minuten Lesezeit