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Im dem äußerst lesenswerten Roman Frankenstein von Mary Shelley versucht mein Namensvetter, der Student Viktor Frankenstein, das Geheimnis zu lüften, wie man mittels toter Materie Leben hervorbringen kann. Nach zahlreichen Versuchen findet er die richtigen Zutaten und die entsprechende Methode, so dass ihm sein Vorhaben schließlich gelingt. Allerdings ist das Ergebnis seiner Arbeit abstoßend: Er hat ein hässliches und furchteinflößendes Wesen erschaffen – Frankensteins Monster. Shelleys Erzählung wirft die Frage auf, was das Verhältnis von Schöpfer und Geschöpf ausmacht; und beginnt dabei mit der Frage, woraus der Mensch besteht – ob er ausschließlich Materie ist?
Die Bibel verneint diese Frage. Sie nennt neben der Materie – Staub von der Erde – noch den Odem Gottes, der nötig sei, um den Menschen zu dem zu machen, was er ist: „eine lebendige Seele“. Wir sind demzufolge mehr als Haut und Knochen, mehr als bloß unpersönliche Atome. Ein von Gott kommender Teil steckt in uns, immateriell. Nennen wir diesen Teil nun Geist, Seele, das Mentale – oder einfach den Odem oder Hauch Gottes: Der Mensch ist laut der Bibel ein dualistisches Wesen. Körper und Geist.
Dieses Menschenbild erlaubt die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Bestünde der Mensch nur aus seinem Körper, wäre mit dem Tod alles aus, der Körper – und damit der ganze Mensch – wäre von Würmern zerfressen und aufgelöst. Auch dass der Mensch eine Verbindung zu Gott eingehen, zu ihm beten und ihm danken kann, ist nur denkbar, wenn der Mensch über die Materie hinaus einen Geist besitzt. Erst der göttliche Funke in uns ermöglicht eine Verbindung zum Übernatürlichen. Außerdem meine ich, dass nur geistige Wesen moralische Wesen sein können. Wären wir nur Atome, hätte Moral keine Bedeutung. Die Welt bestünde bloß aus ungeplanten, tanzenden Atomen.
Trotzdem ist die herrschende Meinung in der westlichen Wissenschaft, dass wir Menschen rein materiell zu erklären seien. Es gab die Zeit, als die Philosophie dem Geist den Vorrang gab: In der Zeit des deutschen Idealismus, von Kant bis Hegel, meinte man, der Geist existiere im primären Sinn, die physische Welt, und somit auch der Mensch, existiere nur als ein Objekt des Geistes. Mancher stellte sich die Welt wie im Film Matrix vor: Das Leben mit seinen Handlungen in einem Körper aus Fleisch und Blut sei in Wirklichkeit bloß ein Gedanke, von einem Geist gedacht. Doch heute wird die gegenteilige Meinung vertreten: Der Mensch sei allein von seinem Körper her zu begründen. Selbst das Mentale, also unser Geist, sei eine Form von materiellen Partikeln und einzig mit der Bewegung von Atomen erklärbar.
Diese Sichtweise gerät allerdings in Erklärungsnot, wenn sie unser Bewusstsein zu erklären versucht. Drei berühmt gewordene Argumente, die ich bei Wolfgang Detel entnommen habe, sind gegen die rein naturalistische Sicht auf den Menschen angeführt worden: Das Nagel-Argument (nach Thomas Nagel) besagt, dass die Wissenschaft zwar ermitteln könne, wie ein Lebewesen, beispielsweise eine Fledermaus, Signale aufnimmt. Was aber diese Fledermaus dabei erlebt, bleibt dem Wissenschaftler unzugänglich. Dieses Erleben kann nicht in Begriffen der Naturwissenschaft erklärt werden. – Das Jackson-Argument (nach Frank Jackson) geht in eine ähnliche Richtung: Eine Wissenschaftlerin kann genau beschreiben, was in einem Menschen vorgeht, wenn er einen blauen Enzian sieht. Wenn die Wissenschaftlerin aber den blauen Enzian zum ersten Mal sieht, hat sie nicht nur das theoretische Wissen; sie hat es nun selbst erlebt. Dieses Erleben geht über ihr wissenschaftliches Wissen hinaus; es ist auch nicht naturwissenschaftlich erforschbar. Die Erfahrung der Wissenschaftlerin ist somit eine nicht physische Tatsache. – Das Livine-Argument (nach Joseph Levine) besagt, dass die Wissenschaft zwar erklären könne, dass es bei Schmerzen zum Feuern von C-Fasern kommt; die Wissenschaft erklärt also die kausalen Effekte beim Schmerz. Doch die spezifische Erlebnisqualität, die mit den Schmerzen verbunden ist, kann sie nicht erklären. – Der Mensch muss folglich mehr sein als sein Körper.
Zwei weitere Gedankenexperimente aus der Philosophie sollen dies veranschaulichen und stützen: Nehmen wir erstens an, es gäbe phänomenale Zombies, also Menschenmaschinen ohne Gefühle. Diese Wesen wären physikalisch, biologisch und funktional von uns Menschen nicht zu unterscheiden - bloß hätten sie kein Bewusstsein. Es wären rein materielle Wesen, mit Körpern – aber ohne einen Geist. Dass diese Zombies denkbar sind, wir aber anders gestrickt sind – wir haben ein Bewusstsein -, muss bedeuten, dass unser Bewusstsein nicht bloß ein physischer Zustand ist.
Zweitens könnte es sein, dass zwei Personen, selbst wenn sie physikalisch identisch wären, in der gleichen Situation ein gegensätzliches Empfinden hätten. Das aber hat zur Folge, dass die Wahrnehmung nicht physikalisch erklärt werden kann. Wiederum folgt daraus, dass wir neben unserem Körper auch einen immateriellen Geist haben müssen. Weil Körper und Geist jeweils „ein Gegenüber“ haben, wird unser Bewusstsein, unsere Wahrnehmung und unser Fühlen möglich. Könnte man sagen, der Geist nimmt wahr, was der Körper gerade durchmacht?
Was aber folgt aus diesem Befund? Nach so viel Philosophie muss doch gefragt werden, was dies für den Berufsalltag zu bedeuten hat. Ich möchte drei Vorschläge machen. Erstens gilt es zu beachten, dass wir sowohl körperliche als auch geistige Wesen sind. Auch unsere Wissenschaft teilen wir traditionell in Natur- und Geisteswissenschaften. In der Naturwissenschaft fragen wir nach Naturgesetzen: „Was passiert beispielsweise, wenn ich den Apfel fallen lasse?“ In der Geisteswissenschaft hingegen geht es um die Frage: „Was hat er oder sie gemeint?“ Wenn wir beide Aspekte in der Wissenschaft ernst nehmen, sollten wir diese auch bei uns und unseren Mitarbeitern ernst nehmen: Es geht sowohl um die körperlichen Aspekte unserer Mitmenschen als auch um die geistigen oder mentalen Aspekte „im Inneren“ des Menschen.
Zweitens sind Körper und Geist aufs Engste miteinander verbunden. Krankheit, Müdigkeit, körperlich bedingte Depressionen wirken sich auf unseren Geist aus. Gleichzeitig können sich Schuldgefühle, die ja erst einmal rein geistig sind, auch körperlich auswirken. – Dann äußern wir unsere mentalen Haltungen durch unseren Körper: So drücken wir beispielsweise Zuneigung körperlich aus. Gleichzeitig wirkt sich Körperliches auf unseren Geist aus: Wer beispielsweise körperliches Leid erfahren hat, wird in seinem Wesen zu einem anderen Menschen. Dieses Wechselspiel gilt es zu beachten und es ist beim Umgang mit Menschen jeweils dort anzusetzen, wo die eigentliche Ursache herrührt: Wirkt der Mitarbeiter unmotiviert, weil er eine Lebensmittelunverträglichkeit hat? Wird die Mitarbeiterin ständig krank, weil sie mit ihren Sorgen überfordert ist?
Doch vor allem folgt aus all dem bisher Gesagten, dass der Mensch Dinge erleben, spüren und wahrnehmen will. In Berührung mit seiner Umwelt, in die der Mensch gesetzt ist, fühlt sich der Mensch gerade dort lebendig, wo er mit seinem vollen Bewusstsein Dinge spürt, erlebt und erfährt. Mein Marathon in Berlin 2021 war für mich die Erfahrung des Jahres. Mein Sohn stellte sich bei strömendem Regen raus und meinte am Abend: „Das war die beste Erfahrung heute.“ Ein sonst eher lustloses Mädchen kam völlig aus sich raus, als wir schwimmend die kalte Mosel durchquerten, und meinte: „Wow, das müssen wir wiederholen. Was für eine Erfahrung!“ Auch geistige Erfahrungen wären zu nennen: Tiefgehende Gespräche, das Lesen eines außergewöhnlichen Buches, eine neue Erkenntnis. Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Der Mensch erfährt sich als Mensch, wenn er seine Umwelt bei vollem Bewusstsein wahrnehmen kann. Wenn er sie spürt. Wenn er sie erlebt. Wenn er sie bewusst wahrnimmt. Schlecht wäre es, wenn der Mensch dauerhaft nur noch wie eine Maschine funktioniert. Der Mensch lebt, wenn er in seiner Umwelt Erfahrungen macht.
Zu überlegen wäre also, wie der Arbeitsalltag aussehen könnte, um dieser Idee gerecht zu werden. Kommt die Mitarbeiterin vom Job nach Hause und erzählt: „Das war eine echte Erfahrung heute! Was wir heute erlebt haben!“, war es ein lohnender Tag für sie. Fasst der Mitarbeiter den Tag hingegen mit den Worten zusammen: „Immer das gleiche, eintönige, stumpfe Zeug!“, klingt es nicht nach einem erstrebenswerten Arbeitsplatz. Etwas mehr von „das ist eine Erfahrung“ täte jedem Job gut. Im nächsten Artikel werde ich hierzu konkreter.